designtheorie

Die sozialen Milieus der Erlebnisgesellschaft nach Gerhard Schulze - Eine Medienanalyse

Was ist soziale Ungleichheit? Wie macht sie sich bemerkbar? Worum handelt es sich bei Schichtungsmodellen? Ein Kuchenrezept?

Die Abhandlung über Schulzes Erlebnisgesellschaft klärt diese Fragen. Gerhard Schulzes Gesellschaftsanalyse bietet eine interessante Lektüre, wenn man mehr über die Gesellschaft in der man lebt und den Empfänger der einem gegenübersteht erfahren will. Schulze unterscheidet anhand alltagsästhetischer Schemata verschiedene soziale Milieus und ermöglicht damit eine genaue Analyse differierender Zielgruppen.

Die Autorin hat sich dieses Werkzeug zunutze gemacht und eine vergleichende Analyse der Süddeutschen Zeitung und der Abendzeitung zu ein und dem selben Geschehnis, hinsichtlich Sprachstil, Bildmittel, Inhalt und Zielgruppe erstellt. Die kritische Auseinandersetzung mit beiden Medien zeigte, dass sowohl die Bildsprache als auch die semantischen Stilmittel sehr genau dem jeweiligen Milieu - einerseits das Harmonie- bzw. Unterhaltungsmilieu, andererseits das Niveaumilieu - angepasst sind.

Für Kommunikationsdesigner ist eine solche Differenzierung einzelner Empfängergruppen hilfreich. Man erhält Informationen über die bevorzugten Medien und somit die Ansprachewege der entsprechenden Gruppe, deren Vorlieben und Abneigungen.
Für ein tiefergehends Verständnis der unterschiedlichen Handlungsmotivationen ist es förderlich sich mit verschiedenen Gesellschaftmodellen auseinandersetzen.